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Koblenz: Warum musste John B. sterben?

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Ein sanierungsbedürftiges Haus, ein hilfsbereiter junger Vater – und zwei Angeklagte, die laut Staatsanwaltschaft von Anfang an nur eines im Sinn hatten: Mord. Am 20. Mai 2025 begann vor dem Landgericht Koblenz der Prozess gegen Brigitte H. (53) und Mariusz P. (45). Sie sollen den 28-jährigen John B. brutal erschlagen haben – um an sein Eigentum, sein Auto und die Kontrolle über das Haus in Bad Breisig zu kommen.

Die Details aus der Anklageschrift lesen sich wie das Drehbuch eines perfiden Krimis – nur: es ist keiner. John B., ein alleinerziehender Vater, hatte nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Muskelkraft investiert, um das marode Haus bewohnbar zu machen. Die obere Wohnung hatte er bereits für Brigitte H. hergerichtet – nun wollte er mit seinem sechsjährigen Sohn Jax ins Erdgeschoss ziehen. Doch dazu kam es nie.

 

Denn nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft war genau das der Moment, in dem sich H. und ihr Partner P. zum Töten entschlossen. Sie wollten verhindern, dass John B. einzieht – und hofften, dass nach der Tat auch seine Erben keinen Zugriff mehr auf das Haus geltend machen würden. Zusätzlich wollten sie das Auto des Opfers, einen Skoda Fabia (AW-C 1112), zur Beseitigung der Leichen verwenden.

Ja, Mehrzahl. Denn laut Anklage lag zu diesem Zeitpunkt bereits eine Leiche im Keller: Hubert L., mutmaßlich ebenfalls Opfer des Duos.

Am Abend des 19. Oktober 2024 kam John B. zur Wohnung von Brigitte H. – nichtsahnend, dass dies sein letzter Besuch sein würde. Unter dem Vorwand, gemeinsam den Keller auszuräumen, lockten ihn die Angeklagten nach unten. Dort versuchte Mariusz P., ihn mit einem Würgegriff zu Boden zu ringen. Doch der 28-Jährige kämpfte – heftig. Erst nach einem zähen Gerangel konnten sie ihn mit Paketband fesseln. Dann folgte die brutale Hinrichtung.

Brigitte H. reichte P. einen 1,5-Kilo-Hammer – er schlug zu. Wieder und wieder. Auch ein Vorschlaghammer kam zum Einsatz. John B. starb noch im Keller. Die Gerichtsmedizin spricht von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, das den Schädel, die Schädelbasis und das Gesicht vollständig zerstörte.

Ein Vater, getötet kurz vor dem Einzug mit seinem Sohn. Ein Auto, das als Tatwerkzeug dienen sollte. Und zwei Angeklagte, die heute vor der Schwurgerichtskammer sitzen werden – wegen Mordes in zwei Fällen.

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