Räuber wird im Hafturlaub zum Serienmörder
In Essen wird 1987 an einem Bahnsteig eine Frau brutal überfallen. Die Frau ist alleine auf dem Heimweg, als ein Mann aus dem Nichts auftaucht, ihr den Arm um den Hals legt und mit einem Messer zusticht. Weil der Täter Geld mitnimmt, geht die Polizei von einem Raubüberfall aus. Die Frau überlebt.
Eine Not-OP kann sie retten. Es gibt aber keine Zeugen und die Überlebende kann sich nicht an den Täter erinnern. Die Polizei weiß nicht, wer der Täter ist. Und das wird auch noch lange so bleiben. Denn erstmal verdächtigt niemand den damals 30-Jährigen Essener Ulrich S., der wegen räuberischer Erpressung bereits in der JVA Werl einsitzt und zu diesem Zeitpunkt Hafturlaub hat. Knapp zwei Wochen nach der ersten Tat am Bahnhof, streift Ulrich S., der von seinem Hafturlaub nicht zurückgekehrt ist, durch Essen, er versucht Frauen beim Auskleiden in ihren Wohnungen zu beobachten.
Aber vergeblich. Er ist gereizt und stark angespannt, weil ihm das Spannen nicht gelungen ist: Ulrich S. kommt an der Haltestelle Essen-Fronhausen vorbei. Zu dem Zeitpunkt wartet die Schwimmmeisterin Sabine W. nach der Arbeit auf ihre Bahn. Zufällig entdeckt Ulrich S. die Frau. Er vergewaltigt und tötet sie. Nach diesen zwei Verbrechen in kurzer Zeit haben die Menschen in Essen Angst. Die Polizei hat wenig Anhaltspunkte. Die Ermittler gehen wegen der unterschiedlichen Tatmotive von unterschiedlichen Tätern aus. Dann sucht sich Ulrich S. sein drittes Opfer, die Frau überlebt den Angriff aber und kann der Polizei Hinweise geben.
Es wird ein Phantombild erstellt. Es kommt aber noch zu weiteren Taten, bis die Polizei den Täter schließlich durch eine vergessene Kamera überführen kann.
Host Florian spricht mit dem ehemaligen Gefängnisarzt Joe Bausch über Ulrich S. – Joe Bausch hat zur Zeit der Morde in der JVA Werl gearbeitet.
Er kannte den Serienmörder und untersuchte ihn damals.