Vater vergisst Kind (2) und alarmiert Polizei
Karlsruhe – Ein ungewöhnlicher Vorfall: Ein 37-jähriger Vater hat die Polizei um Unterstützung gebeten, weil er nicht mehr wusste, wo er sein zweijähriges Kind zurückgelassen hatte.
Der Mann verließ den Karlsruher Hauptbahnhof am frühen Donnerstagmorgen mit einem Fahrrad und einem Anhänger, berichtete eine Sprecherin der Bundespolizei. Durch die Auswertung von Überwachungskameras konnten die Polizisten die Route des Vaters nachverfolgen. Weiter konnten sie seinen Weg bis zum nahe gelegenen Albtalbahnhof rekonstruieren, sagte die Sprecherin.
Dort entdeckten die Beamten das schlafende Kleinkind im Fahrradanhänger. Es stellte sich heraus, dass der Mann gegen 5.40 Uhr am Albtalbahnhof den Anhänger mit seinem Kind abgestellt hatte.
Eine Sprecherin der Bundespolizei erklärte gegenüber BILD: „Es gibt eine zeitliche Lücke zwischen 5.30 Uhr und 7 Uhr. Um 5.30 Uhr hat der Mann den Karlsruher Hauptbahnhof mit dem Fahrradanhänger verlassen. Um 7 Uhr stieg er am Albtalbahnhof in die S-Bahn Richtung Germersheim ein, allerdings ohne Fahrrad und Anhänger. Um 9 Uhr kehrte er mit der S-Bahn zum Karlsruher Hauptbahnhof zurück. Es verging noch einmal eine Zeit, bis er um 10.30 Uhr bei der Bundespolizei um Hilfe bei der Suche nach seinem Kind bat. Nach Sichtung der Videoaufnahmen fanden wir das Kind gegen 11 Uhr am Albtalbahnhof im Fahrradanhänger.“
Der Junge war nur in ein T-Shirt gekleidet und seine Füße waren mit einer Decke bedeckt. Zum Glück war das Kind unverletzt. Der Vater ist kein Einwohner von Karlsruhe.
Kein Drogentest durchgeführt
Ein Drogentest wurde nicht vorgenommen, da die rechtlichen Voraussetzungen dafür nicht erfüllt waren, erklärte die Sprecherin. Zu den Gründen für die Erinnerungslücke des Vaters äußerte sie sich nicht. Die Bundespolizei informierte den Sozialdienst, der den Vater zum Jugendamt begleitete. Das Kind wurde anschließend in die Obhut von Familienangehörigen gegeben.
